Die häufigsten Symptome der Wechseljahre

Die häufigsten Symptome der Wechseljahre

Welche Symptome treten bei den meisten Frauen in den Wechseljahren auf und warum? 

Während der Wechseljahre führen niedrigere Östrogenspiegel und andere hormonelle Schwankungen zu Veränderungen im Körper der Frau. Diese Veränderungen führen zusammen mit dem natürlichen Alterungsprozess zu Symptomen der Wechseljahre, die viele als unangenehm und störend empfinden. Ein besseres Verständnis dessen, was genau tatsächlich passiert, kann diese Belastung verringern, und sei es auch nur ein kleines bisschen.  

Hitzewallungen

Hitzewallungen sind wohl das häufigste Symptom der Wechseljahre und treten in diesem Lebensabschnitt bei bis zu 50 % aller Frauen auf. (1) Sie entstehen als Reaktion des Gehirns auf hormonelle Schwankungen und machen sich als plötzliches Gefühl von Hitze im Oberkörper bemerkbar – wobei die Intensität dieser Wahrnehmungen oft im Gesicht, Nacken und Brustkorb am stärksten ist. Bei einigen Frauen rötet sich außerdem die Haut und die Herzfrequenz steigt an. Auch starkes Schwitzen kann im Rahmen von Hitzewallungen auftreten. 

Manche Frauen bemerken Hitzewallungen kaum, während dieses Symptom bei anderen von langer Dauer und hoher Intensität ist und sie in ihrem Alltag merklich beeinträchtigt. Auch die Häufigkeit von Hitzewallungen kann von Frau zu Frau und von einer Periode zur nächsten unterschiedlich sein. Bei manchen Frauen treten Hitzewallungen jeden Tag, ja sogar stündlich auf, andere erleben sie nur im Wochen- oder Monatsrhythmus. (2)

Bestimmte Lebensmittel und Getränke können sich auf die Intensität und Häufigkeit von Hitzewallungen auswirken. So sind etwa Koffein, Alkohol und scharf gewürzte Lebensmittel als Auslöser dieses Symptoms bekannt. Bei viele Frauen treten Hitzewallungen während der Nachtruhe auf, was zu Schlafmangel und schlechter Schlafqualität und in weiterer Folge zu Energielosigkeit und mangelnder Konzentration führen kann. 

Schlafstörungen

Schlafstörungen sind ebenfalls ein häufiges Symptom der Wechseljahre. Die Produktion des natürlichen Schlafhormons Melatonin sinkt mit zunehmendem Alter, was den Schlaf beeinträchtigen kann.  

Auch andere Symptome der Wechseljahre, wie Hitzewallungen, können Schlafstörungen verstärken. Hitzewallungen können uns aus dem Schlaf reißen, und das erneute Einschlafen kann sich aufgrund der erhöhten Körpertemperatur und damit verbundenen Schweißausbrüche schwierig bis unmöglich gestalten. Dies kann zu Schlafmangel führen und sich negativ auf zahlreiche Aspekte des täglichen Lebens auswirken. (3)

Stimmungsschwankungen

(4) In den Wechseljahren erleben viele Frauen Phasen der Energielosigkeit sowie eine Reihe von Konzentrationsproblemen, die unter der Bezeichnung „Gehirnnebel“ zusammengefasst werden. Auch das kann eine direkte Folge des gesunkenen Östrogenspiegels sein.  

Östrogen steigert die Produktion des Stimmungshormons Serotonin. Mit dem Abnehmen des Östrogenspiegels sinken auch die Serotoninwerte, was unsere Stimmung und Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen kann. Aber auch andere gängige Symptome der Wechseljahre können sich negativ auf unsere Stimmung auswirken. (5)

Gedächtnisstörungen

Über 40 % aller Frauen berichten von Gedächtnisstörungen während der Wechseljahre. Das Absinken des Östrogenspiegels wirkt sich auf die Aktivität im Hippocampus aus, einer Gehirnregion, die bei der Verarbeitung und Speicherung von Gedächtnisinhalten eine zentrale Rolle spielt. (6) In Kombination mit Schlafstörungen und dem mit Stimmungsschwankungen zusammenhängenden Gehirnnebel kann dies zu Vergesslichkeit führen. 

Scheidentrockenheit

Vaginale Trockenheit kann ein Problem darstellen, insbesondere im letzten Abschnitt der Wechseljahre, der Postmenopause. Sie tritt auf, da das vaginale Gewebe durch das Absinken des Östrogenspiegels dünner wird. Dies kann zu vaginalen Beschwerden, Trockenheit, Brennen und Juckreiz sowie häufig auch zu einer Abnahme der Libido führen. (7)

Referenzen

(1) McKinlay, S. M., Brambilla, D. J., Posner, J. The normal menopause transition. Maturitas. 1992;14(2):103–115. Gold et al. Relation of demographic and lifestyle factors. Am J Epidemiol 2000_152(5)_463 

(2) Treatment of menopause-associated vasomotor symptoms: position statement of The North American Menopause Society. Menopause 2004, 11:11–33. 

(3) NIH Consens State Sci Statements. 2005 Mar 21-23;22(1):1-38NIH State-of-the-Science Conference Statement on management of menopause-related symptoms. Joffe et al. Evaluation and Management of Sleep Disturbance during the Menopause Transition. Semin Reprod Med 2010; 28(5):404 

(4) Cohen, L., Soares, C., Vitonis, A. et al. Risk for new onset of depression during the menopausal transition: the Harvard study of moods and cycles. Arch Gen Psychiatrie. 2006; 63:386–390.  

Bromberger, J. T., Matthews, K. A., Schott, L. L. et al. Depressive symptoms during the menopausal transition: the Study of Women’s Health Across the Nation (SWAN). J Affect Disord. 2007; 103:267–272. [PubMed: 17331589] 

Freeman, E. W., Sammel, M. D., Lin, H. et al. Associations of hormones and menopausal status with depressed mood in women with no history of depression. Arch Gen Psychiatrie. 2006; 63:375–382. [PubMed: 16585466]  

Schmidt, P. J., Haq, N., Rubinow, D. R. A longitudinal evaluation of the relationship between reproductive status and mood in perimenopausal women. Am J Psychiatry. 2004; 161:2238–2244. [PubMed: 15569895] 

(5) Soares, C. N. Mood disorders in midlife women: understanding the critical window and its clinical implications. Menopause 2014; 21(2):198-206; Borrow, A. P., Cameron, N. M. Estrogenic mediation of serotonergic and neurotrophic systems: implications for female mood disorders. Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry 2014; 54:13-25 

(6) https://www.webmd.com/menopause/news/20161012/more-evidence-menopause-brain-fog-is-real 

(7) Castelo et al. Management of post-menopausal vaginal atrophy and atrophic vaginitis. Maturitas, 52,1_46-52 

Häufig gestellte Fragen

Was sind die häufigsten Symptome der Wechseljahre?
  • Hitzewallungen 
  • Schlafprobleme 
  • Stimmungsschwankungen 
  • Gedächtnisstörungen 
  • Scheidentrockenheit
Was sind die ersten Anzeichen der Wechseljahre?

Das erste Anzeichen der Wechseljahre ist üblicherweise das Auftreten von Veränderungen Ihres herkömmlichen Zyklusmusters – etwa ungewöhnlich leichte oder starke Blutungen. Auch die Häufigkeit der Periode kann davon betroffen sein. So können Blutungen etwa alle 2 bis 3 Wochen auftreten oder zwischendurch ein paar Monate lang völlig ausbleiben.

In welchem Alter hört die Regelblutung durchschnittlich auf?

Bei europäischen Frauen liegt das Durchschnittsalter für die letzte Menstruation bei 51 Jahren. 

Wie fühlt es sich an, in den Wechseljahren an chronischer Müdigkeit zu leiden?

Aufgrund chronischer Müdigkeit in den Wechseljahren, verursacht durch Schlafmangel in Kombination mit Stimmungsschwankungen und Konzentrationsproblemen, können wir uns völlig erschöpft fühlen – ausgelaugt, energie- und antriebslos. Dieses auch als Fatigue bezeichnete Symptom der Wechseljahre kann Ihre Lebensqualität und Ihr Wohlbefinden beeinträchtigen.

Wie kann ich während der Wechseljahre besser schlafen?
  • Halten Sie einen regelmäßigen Schlafrhythmus ein 
  • Vermeiden Sie Nickerchen am späten Nachmittag oder Abend 
  • Sorgen Sie für eine gemütliche Einschlafroutine 
  • Sehen Sie im Schlafzimmer nicht fern und benutzen Sie im Bett keine elektronischen Geräte 
  • Sorgen Sie für eine konstante, angenehme Temperatur in Ihrem Schlafzimmer 
  • Treiben Sie regelmäßig Sport 
  • Vermeiden Sie üppige Mahlzeiten und Koffein kurz vor dem Schlafengehen 
  • Denken Sie daran, dass Alkohol dem Schlaf nicht zuträglich ist