Wie entstehen Regelschmerzen? Was sind Menstruationsbeschwerden?

Wie entstehen Regelschmerzen? Was sind Menstruationsbeschwerden?

Wichtiges in Kürze:

  • Einige Schmerzen, Krämpfe und Beschwerden während der Menstruation sind normal.
  • Übermäßige Schmerzen, die Sie deutlich beeinträchtigen, sind nicht normal.
  • Nach der Ursache unterscheidet man zwei Typen von Regelschmerzen (Dysmenorrhoe): primäre und sekundäre Dysmenorrhoe.
  • Bei der „primären Dysmenorrhoe“ werden die Menstruationsbeschwerden durch die erhöhte Produktion von Prostaglandinen verursacht.
  • Bei der „sekundären Dysmenorrhoe“ sind andere Erkrankungen für die Beschwerden während der Regel verantwortlich.

Einige Schmerzen, Krämpfe und Beschwerden während der Menstruation sind normal. Übermäßige Schmerzen, die Sie in Ihrer Arbeit oder Ihrem Alltag beeinträchtigen, sind nicht normal. Menstruationsbeschwerden beginnen meist mit leichten bis starken Bauchkrämpfen innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der Periode, und können tagelang andauern. Die Symptome von Regelschmerzen während der der Periode sind:

  • Ein dumpfer, ständiger Schmerz im Unterleib.
  • Die Schmerzen können auf den unteren Rücken und die Oberschenkel ausstrahlen.
  • Pochende oder krampfartige Schmerzen in der Gebärmutter während der Periode.

Manche Frauen leiden auch unter:

  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit

Doch was verursacht solche Beschwerden während der Periode? Dafür kann es prinzipiell zwei Hauptgründe geben.

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Ursachen und Arten von Regelschmerzen

Nach der jeweiligen Ursache unterscheidet man grundsätzlich zwei Typen von Regelschmerzen (Dysmenorrhoe): primäre und sekundäre Dysmenorrhoe.

Die primären Menstruationsbeschwerden entstehen durch hormonelle Einflüsse während der Periode, also ohne eine andere Erkrankung. Sie treten irgendwann bei fast der Hälfte aller Frauen auf; vor allem jüngere Frauen (unter 30) sind davon betroffen.

Die sekundären Menstruationsbeschwerden entstehen durch eine andere zugrundeliegende Erkrankung. Sie sind relativ selten und kommen vor allem bei Frauen zwischen 30 und 45 Jahren vor.

Unterscheidungskriterien für primäre und sekundäre Dysmenorrhoe:

  • Der Zeitpunkt der Krämpfe in Bezug auf den Beginn der Periode
  • Art des Schmerzes
  • Das Alter beim erstmaligen Auftreten der Krämpfe
  • Jede Änderung der Schmerzen
  • Unregelmäßige Perioden
  • Scheidenausfluss
  • Scheidenausfluss
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Unfruchtbarkeit
  • Vorgeschichte von Beckeninfektionen
  • Das Alter bei der ersten Periode
  • Derzeitige Medikamente
  • Schmerzlindernde und -verschlimmernde Faktoren

Wie entstehen Regelschmerzen?

Primäre Menstruationsbeschwerden

 

Bei der „primären Dysmenorrhoe“ werden die Menstruationsbeschwerden durch die erhöhte Produktion von Prostaglandinen verursacht.
Nach allgemeiner Auffassung werden Regelschmerzen vor allem durch erhöhte oder unausgeglichene Konzentrationen von Prostaglandinen verursacht. Prostaglandine sind Zellhormone, die den Uterus während der Periode zur Kontraktion anregen. Wenn sich die Muskelwand der Gebärmutter zusammenzieht, drückt das die Blutgefäße in der Gebärmutter zusammen. Dies unterbricht vorübergehend die Blutzufuhr – und damit die Sauerstoffversorgung – im Uterus. Als Reaktion auf diesen Sauerstoffmangel setzen die Uterusgewebe verstärkt Zellhormone und andere Signalsubstanzen frei. Dazu gehören zum Beispiel auch die Prostaglandine. Diese können nicht nur Schmerzen auslösen, sie verstärken auch die Kontraktion der Uterusmuskulatur, was den Schmerz weiter erhöht.

Sekundäre Regelschmerzen

Abbildung: Endometriose

Weniger häufig können Menstruationsbeschwerden durch eine zugrunde liegende Erkrankung verursacht werden (sekundäre Dysmenorrhoe). Das betrifft tendenziell eher Frauen im Alter von 30 bis 45 Jahren. Zu den Erkrankungen, die sekundär Regelschmerzen verursachen können, gehören:

  • Endometriose: Das ist eine Erkrankung, bei der sich das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut (das Endometrium) außerhalb der Gebärmutter im gesamten Becken ausbreitet, einschließlich der Eierstöcke, der Eileiter, der Blase, usw. Diese Zellen können starke Schmerzen verursachen.
  • Adenomyose ist wie Endometriose, nur dass das Endometrium sich nicht außerhalb der Gebärmutter ausbreitet, sondern tief in die Uterusmuskulatur eindringt. Zu den Symptomen einer Adenomyose gehören schmerzhafte Krämpfe während der Periode und schmerzhafter Geschlechtsverkehr, der noch ein oder zwei Tagen danach schmerzen kann.
  • Myome – das sind gutartige Geschwülstedie im Uterus wachsen können. Sie treten zwar bei drei von vier Frauen auf, bei den meisten jedoch ohne Symptome. Die Größe der Myome reicht von mikroskopisch klein bis so groß, dass sie die Gebärmutter deformieren. Große Uterusmyome können die monatliche Menstruation in einen Albtraum verwandeln, indem sie nicht nur die Blutung, sondern auch die Regelschmerzen verschlimmern. Der Grund für die Schmerzen liegt darin, dass sich der Uterus während der Periode zusammenziehen muss (Krampf), um die großen Blutgerinnsel auszuscheiden, die häufig durch starke Blutungen entstehen. (Myome erhöhen aber nicht das Risiko für Gebärmutterkrebs.)
  • Eine Beckenentzündung ist eine Infektion des weiblichen Fortpflanzungsapparates (Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke), die am häufigsten durch eine unbehandelte sexuell übertragbare Infektion verursacht wird. Ohne Behandlung kann die Beckenentzündung zu Narben, schmerzhaften Menstruationsbeschwerden und zu Unfruchtbarkeit führen.
  • Zervikale Stenose: Das ist eine seltene Erkrankung, bei der der Gebärmutterhals so klein ist, dass er den Menstruationsfluss verlangsamt und den Druck in der Gebärmutter erhöht, was zu Schmerzen führt.

Auch ein Intra-Uterin-Pessar, eine kupferhaltige „Spirale“, die zur Empfängnisverhütung in die Gebärmutter eingesetzt wird, kann gelegentlich zu Schmerzen während der Periode führen, insbesondere in den ersten Monaten nach dem Einsetzen. Wenn sie aber eine Kupfer-Spirale seit Jahren problemlos tragen und plötzlich starke Regelschmerzen entwickeln, ist wahrscheinlich nicht die Spirale der Grund und der Arzt sollten nach einem anderen Grund suchen.

Wie erkennen Sie sekundäre Regelschmerzen?

Sekundäre Regelschmerzen könnten vorliegen, wenn Sie ein außergewöhnliches oder für Sie untypisches Beschwerdebild beobachten, wie:

  • Ihre Beschwerden treten unregelmäßig auf.
  • Sie haben plötzliche, starke Schmerzen im Beckenbereich.
  • Sie haben Blutungen zwischen den Perioden.
  • Sie bemerken einen dicken oder übelriechenden Ausfluss.
  • Sie haben Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
  • Zusätzlich haben Sie Fieber.

Wenn Sie unter zu starken Regelschmerzen leiden oder eines der obigen Symptome auftritt, wenden Sie sich an Ihren Frauenarzt. Solche Menstruationsschmerzen können ein Anzeichen für ein ernstes Problem sein.

Hier finden Sie Informationen zur Behandlung von Regelschmerzen.

Quelle:
IQWiG, Köln, Period Pain: Overview
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK279324/
https://www.gynecology-guide.com/gynaekologie/regelschmerzen/