Kurz vor und während der Menstruation ist es normal, leichte Krämpfe und Schmerzen in der Bauchgegend und im unteren Rückenbereich zu empfinden. Während der Periode ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter zusammen und entspannen sich wieder, um die Schleimhaut abzustoßen. Bei einigen Frauen und Mädchen kann es dabei zu schmerzhaften Krämpfen, aber auch zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen oder Durchfall kommen.
Ärzte sind sich nicht sicher, warum manche Frauen schmerzhafte Menstruationen haben und andere nicht. Man vermutet, dass Regelschmerzen durch eine Überproduktion von Prostaglandinen hervorgerufen werden. Prostaglandine sind Zellhormone, die bei Entzündungen und bei der Schmerzentstehung beteiligt sind, aber auch die Kontraktion der Uterusmuskulatur fördern.
Menstruationsbeschwerden können aber auch durch andere Faktoren oder Erkrankungen ausgelöst werden.
Hier finden Sie mehr Informationen zu Ursachen und Arten von Menstruationsbeschwerden.
- Einige Schmerzen, Krämpfe und Beschwerden während der Menstruation sind normal.
- Übermäßige Schmerzen, die Sie deutlich beeinträchtigen, sollten behandelt werden.
- Meist lassen sich Menstruationsbeschwerden spürbar lindern.
- Gegen Regelschmerzen gibt es effektive Medikamente
- Auch Hausmittel können die Beschwerden verbessern.
Meist lassen sich Menstruationsbeschwerden effektiv beseitigen. Entzündungshemmende Medikamente sind zu 80% wirksam. Auch die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel verringert meist den Schmerz. Die Krämpfe können nach der ersten Schwangerschaft einer Frau von selbst verschwinden oder sie nehmen mit zunehmendem Alter allmählich ab.
Im Folgenden geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie die Schmerzen während der Periode lindern können.
Nicht jede Frau möchte Medikamente einnehmen, um Menstruationsbeschwerden zu lindern, aber der moderate Einsatz eines nichtsteroidalen (also nicht mit Cortison verwandten) entzündungshemmenden Medikaments ist oft der beste und schnellste Weg, um schmerzhafte Menstruationsbeschwerden zu lindern. Ibumetin® ist ein solches rezeptfreies, nichtsteroidales Schmerzmittel, das schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften hat.
Schmerzmittel dieser Art werden vorrangig zur Schmerzlinderung bei Menstruationsschmerzen und schweren Menstruationsblutungen empfohlen. Solche Medikamente wirken besser, wenn sie bereits vor Beginn der Menstruation eingenommen werden und die Einnahme so lange wie nötig, jedoch nicht länger als 4 Tage fortgesetzt wird.
Menstruationsbeschwerden entstehen durch die lokal erhöhte Freisetzung von Prostaglandinen (siehe oben). Ibumetin® senkt direkt die Prostaglandin-Produktion und lindert so die Entzündung und den Schmerz. Hier finden Sie mehr Informationen zur Wirkung und Anwendung von Ibumetin®.
Vorsicht:Entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen können mitunter auf den Magen schlagen. Wenn Sie in der Vergangenheit Nieren- oder Magenprobleme (wie Geschwüre oder Reflux) hatten, wenden Sie sich an Ihren Arzt, bevor Sie diese Art von Medikamenten einnehmen. Die Einnahme zu den Mahlzeiten kann dazu beitragen, Magenverstimmungen zu vermeiden.
Hier finden Sie mehr Informationen zu den Vorsichtsmaßnahmen bei der Einnahme von Ibumetin®.
Wenn entzündungshemmende Arzneimittel nicht in Frage kommen oder zusätzliche Linderung erforderlich ist, können die folgenden Strategien zur Linderung von Menstruationsbeschwerden beitragen:
Wärmeanwendungen lokal auf Unterleib und unterem Rücken können Schmerzen lindern. Entweder verwenden Sie ein Wärmepflaster aus der Apotheke, eine Wärmflasche oder ein Heizkissen (elektrisch oder mit Erbsen gefüllt und in der Mikrowelle erwärmt). Auch ein warmes Bad oder eine längere warme Dusche können helfen.
Eine Massagetherapie für etwa 20 Minuten kann dazu beitragen, Menstruationsschmerzen zu reduzieren. Bei der Massagetherapie für Menstruationsbeschwerden massiert der Therapeut Bauch, Seiten und Rücken. Sie können eine solche Massage aber zum Teil auch selbst lernen und anwenden. Wenn Sie noch ätherische Öle (Kamille, Lavendel) für eine aromatherapeutische Massage zugeben, wirkt das zusätzlich entspannend und schmerzlindernd.
Der Gedanke an Sport unmittelbar vor oder während Ihrer Periode mag Ihnen abwegig vorkommen, doch Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Bewegung die Menstruationsschmerzen deutlich reduzieren kann. Dabei sollten Sie während Ihrer Periode moderate Aktivitäten, wie Gehen, Radfahren oder Yoga, eher anstrengenden Aktivitäten vorziehen.
Während emotionaler Stress die Schmerzen während der Periode erhöhen kann, können Meditations- und Entspannungsübungen deren Schweregrad verringern.
TIPPS gegen Regelschmerzen
Regelschmerzen (med.: Dysmenorrhoe) treten bei
rund 30 bis 50 Prozent der Frauen regelmäßig auf. Der
Grund: die Gebärmutter zieht sich immer wieder zusammen, um die Schleimhaut abzustoßen. Einfache Maßnahmen können Linderung verschaffen.
Wenn Ihre Krämpfe während der Periode sehr stark sind oder Sie trotz einiger der vorgeschlagenen Maßnahmen keine Linderung erfahren, wenden Sie sich an Ihren Arzt, um ernstere gesundheitliche Probleme auszuschließen.
Wie kann ich gegen Menstruationsbeschwerden vorbeugen?
Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können einen großen Beitrag dazu leisten, Menstruationsschmerzen zu lindern oder vielleicht sogar zu verhindern.
Gesunde Ernährung
Forschungen haben gezeigt, dass wir weniger ungesunde Fette (wie Omega-6-Fettsäuren, gesättigte Fettsäuren und Transfette) und mehr gesündere Fette (wie Omega-3-Fettsäuren und ungesättigte Fettsäuren z.B. aus Olivenöl) essen sollten. Versuchen Sie insgesamt, 25 bis 35 Prozent Ihrer gesamten täglichen Kalorien aus gesünderen Fetten in Fisch, Nüssen und Pflanzenölen zu gewinnen. Außerdem kann mehr Gemüse in Ihrer Ernährung die Menstruationsbeschwerden lindern.
Bestimmte Nahrungsmittel vermeiden:
Während der Menstruation ist es ratsam, Nahrungsmittel zu vermeiden, die Blähungen und Wassereinlagerungen verursachen. Welche das sind, ist individuell unterschiedlich, häufig gehören dazu:
- fettiges Essen
- Alkohol
- kohlensäurehaltige Getränke
- Koffein
- salzige Speisen
Reduzieren oder vermeiden Sie diese Lebensmittel, kann das helfen, Krämpfe zu lindern und Spannungen abzubauen.
Diese folgenden Nahrungsmittel wirken günstig:
Versuchen Sie statt Kaffee oder Schwarzem Tee einen beruhigenden (koffeinfreien) Ingwer-, Kamillen-, Fenchel- oder Pfefferminztee. Diese Pflanzen enthalten entzündungshemmende und krampflösende Verbindungen, die Muskelkontraktionen und Schmerzen im Zusammenhang mit Menstruationsbeschwerden reduzieren können.
Auch von Zimt, Dill und Kurkuma wird berichtet, dass die Gewürze zu einer Linderung bei Menstruationsbeschwerden beitragen. Aber vermutlich braucht man sehr viel, um eine Wirkung zu erzielen, so dass das wenig praktikabel ist.
VORSICHT
Auch Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmittel können Nebenwirkungen haben oder mit Arzneimitteln wechselwirken. Einige Kräuter haben zum Beispiel eine Östrogenwirkung, das könnte problematisch sein, wenn Sie an einer hormonbedingten Krebserkrankung leiden, blutverdünnende Medikamente oder andere Medikamente regelmäßig einnehmen. Fragen Sie Ihren Arzt, bevor Sie etwas ausprobieren.
Verhütungsmittel (Antikonzeptiva)
Bei manchen Frauen kann die Antibabypille (die einen Eisprung verhindert) auch die Schwere der Menstruationsbeschwerden reduzieren. Sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt. In einigen Fällen werden Antibabypillen kontinuierlich angewendet, ohne dass die 4- bis 7-tägigen Pausen in jedem Monat eingehalten werden. In diesem Fall wird es überhaupt keine Blutung mehr geben. Auch andere Arten der Geburtenkontrolle, einschließlich einiger Arten von hormonellen Intrauterinpessaren („Hormon-Spirale“), Vaginalringen, Pflastern und Injektionen, können dazu beitragen, Menstruationsbeschwerden zu reduzieren.
Verhindern Sie Menstruationsbeschwerden mit diesen Verhaltensregeln:
- Halten Sie ein normales Körpergewicht.
- Treiben Sie regelmäßig Sport.
- Rauchen Sie nicht und
- trinken Sie nicht zu viel Alkohol; beides verschlimmert die Beschwerden.
Wann sollten Sie wegen Regelschmerzen einen Arzt aufsuchen?
Wenn Menstruationsbeschwerden Ihre Fähigkeit beeinträchtigen, Alltagsaufgaben zu erledigen, ist es möglicherweise an der Zeit, mit Ihrem Frauenarzt zu sprechen. Sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt, wenn Sie folgende Symptome bemerken:
- Mindestens drei schmerzhafte Menstruationsperioden.
- Krämpfe begleitet von Durchfall und Übelkeit.
- Schmerzen im Beckenbereich, ohne Menstruation
Wir empfehlen für die Ermittelung der Ursache von Regelschmerzen in jedem Fall das Aufsuchen eines Facharztes.
Quelle:
IQWIG, Köln: Period pain: Overview.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK279324/
https://www.gynecology-guide.com/gynaekologie/regelschmerzen/