Wichtiges in Kürze
- Ibumetin® (Ibuprofen) ist ein nichtsteroidales entzündungshemmendes Medikament.
- Ibumetin® (Ibuprofen) wird häufig verwendet, um Schmerzen, Fieber und Entzündungen zu lindern.
- Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört Ibuprofen zur Modell-Liste der unentbehrlichen Arzneimittel (WHO-Bezeichnung: Essential Medicines) , die allen Menschen zugänglich sein sollten.
Hier finden Sie Informationen zu Neben- und Wechselwirkungen von Ibuprofen.
Was ist Ibuprofen?
Ibumetin® (Ibuprofen) ist ein Schmerzmittel, das (bis zu einer Einzeldosis von 400 mg und einer Tagesmaximaldosis von 1200 mg) rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich ist. Der Wirkstoff wurde bereits in den 1960er Jahren entdeckt und gehört zu den nichtsteroidalen, entzündungshemmenden Schmerzmittel. Nichtsteroidal bedeutet, dass der Wirkstoff nicht mit Cortison und anderen Stereoiden verwandt ist.
Das Arzneimittel Ibumetin® (Ibuprofen) wird wegen folgender drei Wirkungen eingesetzt:
- schmerzlindernd (analgetisch)
- entzündungshemmend (anti-inflammatorisch) und
- fiebersenkend (anti-pyretisch)
Aufgrund dieser Dreifachwirkung setzt man es nicht nur zur Linderung von Schmerzen bei verschiedenen Erkrankungen ein, sondern auch dann, wenn die Erkrankung zusätzlich mit Entzündungsprozessen und Fieber verbunden ist. Ibumetin® (Ibuprofen) wirkt, indem es die körpereigene Produktion bestimmter Substanzen blockiert, die Entzündungen verursachen (siehe unten) . Dieser Effekt hilft, Schwellungen, Schmerzen oder Fieber zu reduzieren.
Ibumetin® (Ibuprofen) ist bei leichten bis mäßigen Schmerzen eine sichere Alternative zu Opioid-Schmerzmitteln, die abhängig machen können.
WICHTIG!
- Ibuprofen darf Kindern unter 12 Jahren nur über ärztliche Verschreibung gegeben werden.
- Bei Kindern unter 20 kg (6 Jahren) darf Ibumetin aufgrund des zu hohen Wirkstoffgehaltes nicht angewendet werden.
Wofür wird Ibumetin® (Ibuprofen) angewandt?
Wegen seiner schmerzlindernden, entzündungshemmenden und fiebersenkenden Wirkung wird Ibumetin (Ibuprofen) unter anderem eingesetzt, um:
1) leichte bis mäßige Schmerzen zu bekämpfen, wie
2) Schmerzen und Entzündungen bei rheumatischen Erkrankungen (z.B. Arthritis) zu lindern,
3) Fieber zum Beispiel bei Erkältungen oder Grippe zu senken,
4) Schmerzen und Schwellungen durch Verstauchungen und Zerrungen zu lindern (zum Beispiel Sportverletzungen) .
Wie wirkt Ibuprofen?
Ibumetin® (Ibuprofen) blockiert die Produktion von Prostaglandinen. Prostaglandine sind Substanzen, die Ihr Körper produziert, wenn Sie verletzt oder krank sind. Werden diese Prostaglandine freigesetzt, machen sie die nahegelegenen Nerven sehr schmerzempfindlich. Außerdem können sie Schwellungen oder Entzündungen hervorrufen – all das hilft Ihrem Körper zu erkennen, dass etwas nicht stimmt. Außerdem wird damit der Blutfluss in die betroffene Region erhöht Auch Fieber wird über Prostaglandine ausgelöst. Prostaglandine sind also ein Grund dafür, warum Sie bei Erkältungen Fieber haben, Ihr Hals anschwillt, Ihre Nase verstopft ist und alle Glieder schmerzen. Da Ibuprofen die Produktion von Prostaglandinen blockiert, wirkt es genau am richtigen Schalter, um Schmerzen, Schwellungen und Entzündungen zu lindern.
Was ist bei der Einnahme von Ibumetin® (Ibuprofen) zu beachten?
Ibumetin® (Ibuprofen) wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und fiebersenkend, weil es die Bildung von Prostaglandinen blockiert. Wie jedes Medikament, können auch nach der Einnahme unerwünschte Wirkungen auftreten (Mehr Informationen zu Nebenwirkungen und Wechselwirkungen finden Sie hier). Die maximale Wirkung wird üblicherweise nach etwa 1- 2 Stunden erreicht und hält zwischen vier und sechs Stunden an. Hier reagiert jedoch jeder Mensch unterschiedlich.
- Besonders wenn Sie einen empfindlichen Magen haben, sollten Sie Ibumetin® (Ibuprofen) zu Mahlzeiten einnehmen. Dadurch verzögert sich zwar der Wirkeintritt, aber das Mittel ist magenverträglicher.
- Nehmen Sie die Tablette mit ausreichend Flüssigkeit ein, am besten mit einem Glas Wasser.
- Sprechen Sie die Dauer der Einnahme mit Ihrem Arzt ab. Ohne ärztliche Anweisung sollten Sie kein Schmerzmittel länger als 4 Tage einnehmen. Eine zu lang dauernde Einnahme kann das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen erhöhen. (Für Dosierungen bis 1200 Milligramm pro Tag, wie sie für die Selbstmedikation zugelassen sind, konnte man bei Ibuprofen allerdings keinen Anstieg eines Risikos für Herz-Kreislauf-Vorfälle feststellen.)
- Insgesamt ist zu empfehlen, die Anwendungsdauer und Dosierung von Schmerzmitteln möglichst gering zu halten.
- Treten Schmerzen immer wieder auf, sollten Sie das von einem Arzt abklären lassen. Wenn Sie also an mehr als zehn Tagen im Monat solche Schmerzen haben, dass Sie Ibuprofen einnehmen müssen, sollten Sie auf jeden Fall zum Arzt gehen.
Hier finden Sie mehr Informationen zu Nebenwirkungen und Wechselwirkungen.
Hintergrundwissen zu dem Wirkungsmechanismus von Ibuprofen
Ein wenig Hintergrundwissen
Um den Wirkungsmechanismus von Ibuprofen zu verstehen, sollten Sie wissen, welche biochemischen Prozesse Entzündungen, Schmerzen und Fieber auslösen. Verantwortlich sind unter anderem spezielle körpereigene Substanzen, die Prostaglandine. Es gibt sehr viele Prostaglandine, die im Organismus vielfältige und sehr unterschiedliche Aufgaben haben, unter anderem im Magen-Darmtrakt, bei der Blutgerinnung und Blutflussregulierung oder zum Schutz der Nieren.
Prostaglandine sind Gewebshormone, das heißt, sie werden nicht in speziellen Drüsen herstellt, sondern das Körpergewebe bildet sie als Reaktion auf verschiedene Reize und gibt sie direkt in die unmittelbare Umgebung ab. Dort sind sie dann für kurze Zeit aktiv. Es gibt drei Hauptgruppen von Prostaglandinen, von denen eine Entzündungen, Schmerzen und Fieber verursachen kann. Für die Bildung dieser Prostaglandine ist unter anderem ein Enzym, die Cyclo-Oxygenase (COX), verantwortlich. Das COX-Enzym existiert in zwei Formen: COX-1 und COX-2. Die Cyclooxygenase COX-1 findet sich unter anderem im Verdauungstrakt, in den Nieren und Blutgefäßen. COX-2 ist in erster Linie an Entzündungsstellen vorhanden, und ist an Entzündungen, Schmerzen und Fieber beteiligt.
Die therapeutische Wirkung von Ibuprofen beruht nun darauf, dass es diese COX-Enzyme blockiert, so dass weniger oder keine Prostaglandine gebildet werden. Ibuprofen ist ein so genannter nicht selektiver, reversibler COX-Inhibitor. „Reversibel“ bedeutet, dass sich die Blockade wieder auflösen lässt (zum Beispiel durch Abbau oder Ausscheidung des Ibuprofens) . Und „nicht selektiv“ bedeutet, dass Ibuprofen sowohl die COX-1- als auch die COX-2-Enzyme hemmt. Die therapeutische Wirkung von Ibuprofen beruht dabei hauptsächlich auf der Hemmung des COX-2-Enzyms, wohingegen unerwünschte Nebenwirkungen, wie die Reizung des Magen-Darm-Trakts, auf die Hemmung des COX-1-Enzyms zurückzuführen sind.
Quellen:
https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Ibuprofen_289