Häufige Arten von Kopfschmerzen

Häufige Arten von Kopfschmerzen

Kopfschmerzen kennt wohl jeder von uns. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts, Berlin, litten innerhalb eines Jahres 67,4 Prozent der Frauen und fast 52 Prozent der Männer mindestens einmal an Kopfschmerzen.

Es gibt über 150 verschiedene Arten von Kopfschmerzen, die vor allem anhand ihrer Ursachen und Symptome unterschieden werden. Zu den häufigsten Typen von Kopfschmerzen gehören: Spannungskopfschmerzen, Migräne Kopfschmerzen, Cluster-Kopfschmerzen, Sinus-Kopfschmerzen und Kopfschmerzen nach Schädelverletzungen.

Wichtiges in Kürze

  • Es gibt über 150 verschiedene Arten von Kopfschmerzen, die an ihren Ursachen und Symptome unterschieden werden.
  • Zu den häufigsten gehören Spannungskopfschmerzen und Migräne.
  • Weiterhin gibt es: Cluster-Kopfschmerzen, posttraumatische Kopfschmerzen, Sinus-Kopfschmerzen oder hormonell bedingte Kopfschmerzen.
Spannungskopfschmerzen

Spannungskopfschmerzen

Spannungskopfschmerzen sind die häufigsten Kopfschmerzen sowohl bei Erwachsenen wie bei Jugendlichen; am häufigsten treten sie bei Frauen über 20 auf. Sie verursachen leichte bis mäßige Schmerzen und werden oft als dumpf beschrieben, als ob ein enges Band um den Kopf gespannt wäre. Außer dem Kopfschmerz treten normalerweise keine Symptome wie Sehstörungen oder Lichtüberempfindlichkeit auf. Spannungskopfschmerzen werden durch Verkrampfen der Muskeln im Nacken, im Kiefer und in der Kopfhaut verursacht. Fehlhaltungen, Übermüdung oder Stress können dazu beitragen.
Spannungskopfschmerzen dauern in der Regel Minuten bis Stunden, in einigen Fällen können sie jedoch mehrere Tage anhalten. Sie neigen auch dazu, immer wieder zu kommen.

Migräne Kopfschmerzen

Migräne Kopfschmerzen

Auch Migränekopfschmerzen sind häufig. Sie werden oft als klopfende oder pochende Schmerzen meist auf einer Seite des Kopfes beschrieben. Sie können mehrere Stunden bis zu 3 Tage andauern und so schwer sein, dass sich die oder der Betroffene nicht konzentrieren oder ihre täglichen Aktivitäten ausführen kann. Normalerweise treten sie bei Migränepatienten ein- bis viermal im Monat auf.

Neben den pochenden Schmerzen können vor oder während der Migräne-Kopfschmerzen noch weitere Symptome auftreten, wie:

  • ein pulsierendes Gefühl im Kopf,
  • Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Licht oder Gerüchen,
  • verschwommenes Sehen, optische Erscheinungen (siehe Aura),
  • Übelkeit oder Erbrechen,
  • Appetitlosigkeit,
  • Magen- oder Bauchschmerzen.

Es gibt verschiedene Arten von Migränekopfschmerzen, so zum Beispiel:

  • Migräne ohne Aura
    das ist die häufigste Art der Migräne.
  • Migräne mit Aura
    unter einer Aura versteht man verschiedene (oft optische) Symptome, die vor der eigentlichen Kopfschmerzattacke auftreten.
  • chronische Migräne,
    hier treten Kopfschmerzen an 15 oder mehr Tagen im Monat auf.
  • hemiplegische Migräne
    sie ähnelt in ihren Symptomen denen eines Schlaganfalls.
  • Migräne ohne Kopfschmerzen,
    hier erlebt der Betroffene Migräne-Symptome wie Übelkeit, Sehstörungen und Schwindel, ohne jedoch Kopfschmerzen zu haben.
Cluster-Kopfschmerzen

Cluster-Kopfschmerzen

Cluster-Kopfschmerzen sind nicht so häufig, wie die beiden letztgenannten Kopfschmerzarten und betreffen Männer zwischen 20 und 40 Jahren drei- bis viermal häufiger als Frauen. Cluster-Kopfschmerzen gehören zu den stärksten Schmerzen, die wir kennen. Hinter oder um ein Auge können heftige brennende, durchdringende Schmerzen auftreten, die entweder pochend oder konstant sind. Die Schmerzen sind oft so stark, dass die meisten Menschen mit Cluster-Kopfschmerzen nicht mehr sitzen können und während einer Kopfschmerz-Attacke auf und ab gehen müssen. Auf der schmerzenden Seite wird das Auge rot und geschwollen und beginnt zu tränen. Auch die Nase auf dieser Seite sondert klaren Schleim ab (Rhinorrhoe). Zwar ähneln Cluster-Kopfschmerzen in einigen Symptomen einer Migräne, aber sie verursachen normalerweise keine Übelkeit.

Der Name Cluster-Kopfschmerzen kommt daher, dass die Schmerzen in Gruppen auftreten. Während einer Anfallsperiode, die mehrere Wochen dauern kann, treten die Kopfschmerzen vielleicht ein- bis dreimal pro Tag auf. Jede Kopfschmerzattacke dauert 15 Minuten bis 3 Stunden. Die Kopfschmerzen können aber auch für Monate oder Jahre vollständig verschwinden (Remission), um später eventuell wiederzukommen. Die Ursache für Cluster-Kopfschmerzen ist unbekannt.

Sinus-Kopfschmerzen

Sinus-Kopfschmerzen

Bei Sinus-Kopfschmerzen verspüren Sie einen tiefen und andauernden Schmerz in den Wangenknochen, auf der Stirn oder auf dem Nasenrücken. Sinus-Kopfschmerzen entstehen, wenn sich Hohlräume im Kopf – die Stirn- und Nebenhöhlen – entzünden (Sinusitis). Der Schmerz geht in der Regel mit anderen Beschwerden einher, wie zum Beispiel einer laufenden Nase und Fieber. Im Gegensatz zu dem klaren Ausfluss bei Cluster- oder Migräne-Kopfschmerzen, kommt bei einer Nasennebenhöhlenentzündung jedoch ein eitriger, gelb-grüner Ausfluss aus der Nase.

Kopfschmerzen nach Schädelverletzungen

Posttraumatische Kopfschmerzen beginnen in der Regel 2 bis 3 Tage nach einer Kopfverletzung, zum Beispiel einer Gehirnerschütterung. Folgende Symptome sind typisch:

  • Ein dumpfer Schmerz, der von Zeit zu Zeit schlimmer wird,
  • Schwindel,
  • Benommenheit,
  • Konzentrationsprobleme,
  • Gedächtnisprobleme.

Die Kopfschmerzen können einige Monate andauern. Wenn die Kopfschmerzen nach ein paar Tagen nicht besser werden, kontaktieren Sie Ihren Arzt.

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Weniger häufige Kopfschmerzen

Hormonbedingte Kopfschmerzen

Sie können Kopfschmerzen bekommen, wenn sich Ihr Hormonspiegel während der Periode, der Schwangerschaft und der Menopause verändert. Auch Änderungen des Hormonspiegels durch Antibabypille und Hormonersatztherapie können Kopfschmerzen auslösen. Wenn die Sachmerzen zwei Tage vor Ihrer Periode oder in den ersten drei Tagen nach Beginn der Regel auftreten, spricht man von Menstruationsmigräne oder Regelkopfschmerzen.

Belastungskopfschmerzen

Wenn Sie plötzlich körperlich stark aktiv sind, zum Beispiel beim Sport oder Geschlechtsverkehr, benötigen bestimmte Muskeln mehr Blut. Ihre Blutgefäße erweitern sich, um diese Muskeln zu versorgen. Das Ergebnis kann ein pulsierender Schmerz auf beiden Seiten des Kopfes sein, der zwischen 5 Minuten und 48 Stunden dauern kann.

Donnerschlagkopfschmerzen

Ein Donnerschlagkopfschmerz ist ein sehr schwerer Kopfschmerz, der sich plötzlich – innerhalb von einer Minute oder weniger – maximal entwickelt. Es kann ein Symptom einer schweren Erkrankung sein, die sofortige ärztliche Betreuung erfordert. Rufen Sie sofort den Notarzt an, wenn Sie solche Kopfschmerzen haben.

Zervikogener Kopfschmerz

Wenn der Schmerz in Ihrem Kopf eigentlich durch Verspannungen im Nacken verursacht wird, haben Sie wahrscheinlich zervikogene Kopfschmerzen. Die Schmerzen kommen meist vom Nacken oder von einem Problem der Wirbelsäule und werden oft mit Schmerzen im Hinterkopf verwechselt. Normalerweise erfordert diese Art von Kopfschmerz zusätzlich zu Medikamenten eine Physiotherapie.

Bevor Sie zum Arzt gehen

Das Ermitteln der Ursache von Kopfschmerzen ist manchmal kompliziert. Es gibt viele Arten und Behandlungsmethoden. Notieren Sie sich, wo genau Ihr Kopf schmerzt und welche Symptome Sie zusätzlich haben. Damit können Sie und Ihr Arzt besser feststellen, an welcher Art von Kopfschmerzen oder Migräne Sie leiden, was zu einer schnelleren Diagnose und einer effektiveren Therapie führt.

Quellen:
(1) Diemer, Burchert: Chronische Schmerzen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 7. Robert-Koch-Institut, Berlin. 2002 .
http://www.ihs-klassifikation.de/de/01_einleitung/
https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/kopfschmerzen/was-sind-kopfschmerzen.html

Österreichische Kopfschmerzgesellschaft:
https://www.oeksg.at/