Woher kommen Regelschmerzen und was kann man dagegen tun?

Woher kommen Regelschmerzen und was kann man dagegen tun?

Menstruationsbeschwerden oder Regelschmerzen, die auch als Dysmenorrhoe oder Periodenschmerz bekannt sind, sind schmerzhafte Empfindungen, die viele Frauen vor und während einer Menstruationsperiode empfinden.

Menstruationsbeschwerden und Regelschmerzen sind üblich und ein normaler Teil Ihres Menstruationszyklus. Die meisten Frauen erleben sie irgendwann in ihrem Leben, über die Hälfte der Frauen haben während der Regelblutungen Beschwerden und mind. 10% werden durch die Symptome deutlich beeinträchtigt. Menstruationsbeschwerden sind die häufigste Ursache für Fehlzeiten bei Frauen unter 30 Jahren.

Wichtiges in Kürze

  • Menstruationsbeschwerden, med. Dysmenorrhoe, sind schmerzhafte Krämpfe, die viele Frauen vor und während einer Menstruationsperiode empfinden
  • Regelschmerzen, die ein normaler Teil des Menstruationszyklus sind, nennt man primäre Dysmenorrhoe.
  • Dagegen haben Regelschmerzen der sekundären Dysmenorrhoe ein erkennbares medizinisches Problem als Ursache.
  • Es gibt Arzneimittel und verschiedene Hausmittel, um die Symptome zu lindern.

Die Schmerzen reichen von dumpfem und lästigem bis hin zu starkem, pochendem oder krampfartigem Schmerz im Unterleib direkt über dem Beckenknochen, der sich auf den Rücken und die Oberschenkel ausbreiten kann. Sie können mit jeder Periode variieren. In manchen Monaten können sie wenig oder gar nicht unangenehm sein, während sie in anderen sehr schmerzhaft sein können. Manchmal treten auch Schmerzen im Beckenbereich auf, auch wenn Sie Ihre Periode nicht haben.

Neben Krämpfen und Schmerzen im Unterleib können zusätzlich einige der folgenden Symptome bei Menstruationsbeschwerden auftreten:

  • Schmerzen im unteren Rückenbereich
  • Schmerzen in den Beinen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Kopfschmerzen
  • Reizbarkeit
  • Schwäche
  • Ohnmachtsanf

Ursachen von Menstruationsbeschwerden

Wenn eine Frau immer schon Menstruationsbeschwerden hatte, wird der Zustand als primäre Dysmenorrhoe bezeichnet. Solche Menstruationsbeschwerden treten normalerweise nach dem Eisprung auf, wenn eine Eizelle aus einem der Eierstöcke freigesetzt wird und den Eileiter hinunterwandert. Die Schmerzen beginnen in der Regel 1 bis 2 Tage vor der Menstruation und dauern 2 bis 4 Tage lang.

Von sekundärer Dysmenorrhoe spricht man, wenn der krampfartige Schmerz auf ein erkennbares medizinisches Problem wie Endometriose, Uterusmyome oder eine entzündliche Beckenerkrankung (siehe unten) zurückzuführen ist. Sobald die Erkrankung behandelt ist, verschwinden die Menstruationsschmerzen normalerweise.

Ursachen von primären Menstruationsbeschwerden

Etwa alle 28 Tage zieht sich der Uterus zusammen und stößt die Gebärmutterschleimhaut ab, wenn sich keine befruchtete Eizelle eingenistet hat. Hormonähnliche Substanzen, sogenannte Prostaglandine, lösen diesen Prozess aus. Prostaglandine sind Zellhormone, die sich während der Menstruation in der Gebärmutterschleimhaut bilden. Sie verursachen Muskelkontraktionen und Krämpfe, die den Wehenschmerzen ähneln. Frauen mit einem hohen Prostaglandin-Spiegel können stärkere Kontraktionen der Gebärmutter und mehr Schmerzen haben. Prostaglandine sind auch für Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen verantwortlich die bei Menstruationsbeschwerden auftreten können.

Risikofaktoren für primäre Menstruationsbeschwerden

  • Mit höherer Wahrscheinlichkeit haben Frauen Menstruationsschmerzen, wenn:
  • sie jünger als 20 Jahre sind,
  • deren Pubertät mit 11 Jahren oder früher begann,
  • sie sehr starke oder anhaltende Monatsblutungen (Menorrhagie) haben,
  • sie übergewichtig oder fettleibig sind,
  • sie rauchen oder Alkohol trinken,
  • sie noch nie schwanger waren.

Ursachen für sekundäre Dysmenorrhoe

Mehrere Erkrankungen sind mit Menstruationsbeschwerden verbunden, dazu gehören:

  • Endometriose: Das Gewebe, das die Gebärmutter auskleidet, entwickelt sich außerhalb der Gebärmutter.
  • Uterusmyome: Gutartige Tumore und Wucherungen in der Gebärmutterwand.
  • Adenomyosis: Das Gewebe, das die Gebärmutter auskleidet, wächst in die Muskulatur der Gebärmutter.
  • Beckenentzündung: Eine durch ein Bakterium verursachte sexuell übertragbare Infektion.
  • Zervikale Stenose: Die Öffnung des Gebärmutterhalses ist klein und behindert den Menstruationsfluss.

Hier geht es zur Arztsuche

Wir empfehlen für die Ermittelung der Ursache von Regelschmerzen in jedem Fall das Aufsuchen eines Facharztes.

Mittel gegen Menstruationsbeschwerden

Folgende Mittel und Hausmittel können Regelschmerzen zumindest lindern:

  • Schmerzmittel wie Ibumetin®
    Hier finden Sie mehr Informationen zur Anwendung und Wirkung von Ibumetin®
  • Anwenden von Wärme
    wie beispielsweise eine Wärmflasche auf den Unterbauch oder ein heißes Bad kann ein wohltuendes Mittel gegen Menstruationsbeschwerden sein.
  • Massage
    eine leichte kreisförmige Massage um den Unterbauch kann zur Schmerzlinderung beitragen
  • Entspannungstechniken
    wie Yoga oder Pilates können Sie von Schmerz- und Unbehaglichkeitsempfinden ablenken.
  • Kamillen- oder Fencheltee und Lavendel
    die Inhaltsstoffe dieser Heilpflanzen können bei der Linderung von Menstruationsbeschwerden helfen, indem sie die Gebärmutter entspannen
  • Leichte Bewegung
    Sie haben wahrscheinlich während einer schmerzhaften Periode keine Lust auf Bewegung, aber wenn Sie aktiv bleiben, können Sie die Schmerzen lindern. Versuchen Sie es mit sanftem Training, wie Schwimmen, Wandern oder Radfahren.
  • Genügend Ruhe und Schlaf

Weitere Tipps zur Behandlung und Vorbeugung bei Regelschmerzen

Mittel und Hausmittel gegen Regelschmerzen und Menstruationsbeschwerden

Wann sollten Sie medizinische Hilfe suchen?

Bei den meisten Frauen zeigen sich nach den oben besprochenen Maßnahmen deutliche Verbesserungen. In folgenden Situationen sollten Sie jedoch Ihren Arzt kontaktieren:

  • Die Menstruationsbeschwerden sind länger als gewöhnlich schmerzhaft.
  • Der Schmerz ist plötzlich schlimmer oder unterscheidet sich von dem, was sie zuvor erlebt haben.
  • Die Blutung ist zu stark und erfordert mehr als eine Binde oder Tampon pro Stunde.
  • Anzeichen einer Infektion wie Fieber, Schüttelfrost und Körperschmerzen treten zum Zeitpunkt der Periode auf.
  • Sie vermuten oder wissen, dass Sie schwanger sind, und eines die obigen Symptome tritt auf.

Sie sollten sich möglichst schnell in Notfallbehandlung begeben, wenn eines der folgenden Probleme auftritt:

  • Sie fallen in Ohnmacht.
  • Sie erleben wiederholtes Schwindelgefühl im Stehen.
  • Ein plötzlicher, heftiger Beckenkrampf lässt Sie sich vor Schmerzen zusammenkrümmen.
  • Das Gewebe erscheint im Menstruationsfluss. (Gewebe sieht oft silbrig oder gräulich aus.)
  • Sie sind schwanger und haben starke Menstruationsschmerzen.

Vorbeugung gegen Menstruationsbeschwerden

Das Risiko von Menstruationsbeschwerden können Sie durch folgende Maßnahmen verringern:

  • Obst und Gemüse essen und die Aufnahme von Fett, Alkohol, Koffein, Salz und Süßigkeiten begrenzen.
  • Regelmäßig Sport treiben.
  • Stress reduzieren.
  • Das Rauchen aufgeben.

Quelle:
IQWIG, Köln: Period pain: Overview.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK279324/
https://www.gesundheitsinformation.de/regelschmerzen.2182.de.html
https://www.gynecology-guide.com/gynaekologie/regelschmerzen/