Jeder Schmerz ist anders. Ob Sie nun Rückenschmerzen, Migräne oder Nervenschmerzen haben, nur Sie selbst wissen, wie stark und unangenehm Ihr Schmerz ist. Außenstehende – selbst Ihr Arzt – können das in der Regel nicht nachvollziehen.
Für ein wirksames Schmerzmanagement ist es aber wichtig, dass der Arzt möglichst genau weiß, wie Sie den Schmerz empfinden, wie stark er ist und wie er Sie beeinträchtigt. Dazu dient die so genannte Schmerzskala.
Was ist eine Schmerzskala?
Schmerzskalen sind wichtige Instrumente für das Schmerzmanagement, um Schmerzen zu bewerten und zu überwachen. Es gibt verschiedene Typen von Schmerzskalen. Die einfachste und gebräuchlichste Form zeigt eine Reihe von zehn Smilies, oder wie in unserer Schmerzskala, die Zahlen von Null bis Zehn. 0 bedeutet schmerzfrei, 10 bedeutet unerträglicher Schmerz.
Der Arzt fragt, wo Sie Ihren Schmerz auf dieser Skala einordnen würden. Das mag simpel klingen, aber diese Art von Schmerzskala ist wissenschaftlich gut fundiert.
Wie nutzt man eine Schmerzskala?
Natürlich ist eine Schmerzskala subjektiv. Der Arzt kann deswegen den Patient oder die Patientin nach dem schlimmsten je erlebten Schmerz fragen. Mit diesem Schmerz soll der Patient dann den aktuellen Schmerz vergleichen.
Schmerzskalen sind daher besonders hilfreich, um Schmerzen bei ein und demselben Patienten über die Zeit zu beobachten und aufzuzeichnen. So kann der Arzt sich einen guten Eindruck davon verschaffen, wie der Schmerz sich entwickelt und wie die Behandlung anschlägt.
Die einzelnen Stufen einer Schmerzskala
0: Schmerzfrei.
1: Sehr geringer, kaum bemerkbar Schmerz; die meiste Zeit denkt man nicht daran.
2: Geringer Schmerz, ein wenig lästig, vielleicht zeitweise etwas stärker werdend.
3: Der Schmerz ist bemerkbar und zieht die Aufmerksamkeit auf sich, man kann jedoch gut damit leben und sich daran gewöhnen.
4: Mittlerer Schmerz, wenn man abgelenkt ist, kann man ihn für einige Zeit ignorieren, aber er ist immer bemerkbar.
5: Mittelstarker Schmerz; man kann ihn höchstens für einige Minuten ignorieren und muss sich aktiv anstrengen, wenn man konzentriert arbeiten
oder an sozialen Aktivitäten teilhaben will.
6: Mittelstarker Schmerz, der den Patienten bei allen normalen Alltagshandlungen stört, es bereitet Probleme, sich zu konzentrieren.
7: Starker Schmerz, der die Wahrnehmungen dominiert und die Ausführung von normalen Alltagsaktivitäten und soziale Kontakte signifikant beeinträchtigt; auch der Schlaf ist gestört.
8: Intensiver Schmerz; körperliche Aktivitäten werden ernsthaft eingeschränkt, Gespräche sind nur unter großen Mühen möglich (entspricht etwa dem bei einer natürlichen Geburt).
9: Unerträglicher Schmerz, Konversation unmöglich, der Patient schreit oder stöhnt.
10: Unbeschreiblicher Schmerz, der Patient kann nicht aufstehen und ist möglicherweise im Delirium.
Nutzen Sie unser Schmerztagebuch
Schmerztagebücher gibt es in vielfältigen Varianten. Wir stellen ihnen eines kostenlos zur Verfügung. Sie können natürlich auch selbst ein Schmerztagebuch für Ihre eigenen Bedürfnisse erstellen. Das Schmerztagebuch soll Ihnen als Patient so wenig Mühe wie möglich machen und Missverständnisse ausschließen, nur dann ist es sinnvoll und wird auch genutzt.
Sie sollten also Ihr Schmerztagebuch konsequent – mindestens einmal täglich – führen. Nur durch eine lückenlose Dokumentation können Sie und Ihr Arzt Ihren Gesundheitszustand und die Wirksamkeit der Therapie richtig beurteilen.